Stellen Sie sich vor, Ihr Kind ist krank und es geht trotzdem zur Schule. Undenkbar oder sogar unverantwortlich? Nicht mit dem Telepräsenzroboter AV1, der abwesende Schülerinnen und Schüler in Präsenz im Klassenzimmer vertritt.
Selbstredend, dass diese Form der Distanzlehre nur bei längeren krankheitsbedingten Ausfällen sinnvoll ist, da es in solchen Fällen nicht nur Unterrichtsstoff aufzuholen gilt, sondern auch die Integration in den Klassenverbund schwinden kann. Hier kommt AV1 ins Spiel, der dazu beitragen kann, die Beziehung zur Klasse trotz Abwesenheit zu stärken.
Über eine App kann der Roboter aus der Ferne gesteuert werden: Der Schüler bzw. die Schülerin kann sich im Klassenzimmer umsehen und den Lehrkräften zuhören. Dank des eingebauten Mikrofons und Lautsprechers ist es sogar möglich, Fragen zu stellen oder sich mit den Mitschülern zu unterhalten, als wäre man vor Ort.
Erfahrungsberichte mit dem Telepräsenzroboter zeigen, dass neben der Teilnahme am Unterricht auch die Motivation und das Wohlbefinden von erkrankten Heranwachsenden gestärkt wird, da sie sich weniger isoliert fühlen und so Freundschaften besser aufrechthalten, was sich positiv auf ihre sozial-emotionale Gesundheit auswirkt. Durch die stellvertretende Anwesenheit des Roboters in der Klasse fällt es den Mitschülerinnen und Mitschülern leichter, mit dem abwesenden Kind zu interagieren und es als präsentes Mitglied der Klassengemeinschaft wahrzunehmen.
Auch wenn der Teleroboter den persönlichen Kontakt nicht ersetzen kann, bietet er eine datenschutzkonforme Möglichkeit, langzeiterkrankte Kinder und Jugendliche zu unterstützen.
Ab Schuljahr 2024/25 bietet das Kreismedienzentrum Ostalbkreis insgesamt drei AV1-Roboter als längerfristige Verleihgeräte für erkrankte Kinder an. Interessierte Eltern können sich an ihre Schule wenden, die den Kontakt mit dem KMZ herstellt und den Roboter entleihen kann.